Idyllisch wohnen in BO-Linden – bald vorbei?

Wenn man von der Hattinger Straße abbiegt in die steil abfallende Straße „Am Röderschacht“, kann man den Eindruck bekommen in eine andere Zeit zu gelangen. Das einheitlich schöne Bild dieser Straße wird durch die nahezu unveränderten alten Zechenhäuser geprägt. Die ehemalige Bergarbeitersiedlung besteht aus 13 Häusern mit jeweils vier Wohnungen. Der hohe Baumbestand und die Gärten um die Häuser vermitteln eine sympathische Atmosphäre.

Ähnlich wie in der Siedlung „Friedlicher Nachbar“ auf der anderen Seite des Lindener Rückens macht es Freude diesen Charme auch nur beim Durchfahren wahrnehmen zu können. Die Siedlung ist ein Bochumer Kleinod und auch denkmalgeschützt.

Kein Wunder, dass die Bochumer Bürger sehr gerne und teilweise schon einige Jahrzehnte dort wohnen.

Streit mit neuem Eigentümer

Seit einiger Zeit wird diese Idylle in Folge eines Eigentümerwechsels erheblich gestört. Die Mieter der insgesamt 52 Wohnungen sehen sich nun zahlreicher Schikanen des neuen Eigentümers ausgesetzt. Die Häuser selbst wurden vor rund 30 Jahren mit Fenstern und Heizung modernisiert, weisen jedoch erhebliche bauliche Mängel auf. Wohl alle Häuser haben hohe Feuchtigkeit im Keller, die teilweise in die Wohnungen zieht. Eine kaum vorhandene Isolierung sorgt für hohe Energiekosten und natürlich hellhörige Wände.

Dennoch versucht der neue Eigentümer eine Verdreifachung der Mieten auf „freiwilliger“ Basis durchzusetzen. Im Gespräch wird jedoch berichtet, dass dies durch ruppige Ansprachen, Sperrung der Gärten oder Kündigungen der Stellplätze erzwungen werden soll. Es kommt einem wie eine Geschichte über „Miethaie“ von vor 40 Jahren vor – in deren Folge – der rechtliche Mieterschutz ja dankenswerterweise gestärkt wurde.

Die eigentliche Ursache

Die WDR-Lokalzeit berichtet und bietet dem SPD-Bezirksbürgermeister eine mediale Bühne. In gewohnter Weise wird jedoch nur ein Teil der Wahrheit berichtet.

Herr Gräf, ist Mitglied der SPD, die maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass es auch in Bochum einen Wohnraummangel gibt und in der Folge, die Mietpreise für viele Bürger kaum noch zu bezahlen sind. Die Ursachen des Wohnraummangels sind viel zu hohe Baukosten durch unnötige Vorschriften (bspw. durch sog. Klimaschutzmaßnahmen), durch die sich nur teure Wohnungen lukrativ errichten lassen. Ebenso sorgt die ungeregelte Migration, die auf kommunaler Ebene einen Versorgungsanspruch mit Wohnraum verursacht, gerade bei preiswertem Wohnraum für eine Verknappung.

Nur vor diesem Hintergrund kann sich der neue Eigentümer überhaupt erlauben eine Verdreifachung der Mieten zu fordern, ohne substantiell eine Beseitigung der Schäden in Angriff zu nehmen.

Kein Wunder, dass die Mieter nach dem Pressetermin mit dem SPD-Bezirksbürgermeister ratlos zurückgeblieben sind. Mehr als warme Worte des Mitverursachers dieses Dilemmas stellen niemanden zufrieden. Und der WDR stellt einfach nur fest „Die Mieten werden halt teurer Am Röderschacht“.

Unsere Forderungen zur Kommunalwahl in Bochum finden Sie hier.