Interview mit Dr. Andreas Triebel

Interview mit Dr. Andreas Triebel
zu Polizeimaßnahmen und Gerichtsverfahren gegen ihn wegen Ausstellens von „Maskenattesten“.

Der Bochumer Arzt Dr. Andreas Triebel ist einer von tausenden Ärztinnen und Ärzten in Deutschland, die auf vielfältige Weise verfolgt und drangsaliert wurden und werden, weil sie sich an ihren hypokratischen Eid gebunden fühlen und auch im Zuge der „Corona-Maßnahmen“ das Wohl ihrer Patienten zur Richtschnur ihres Handelns gemacht haben. Damit diese unter dem Regime der „Regeln“ keine schweren gesundheitlichen Schäden erleiden und ihren Alltag weiter bewältigen konnten, haben diese Mediziner in Einzelfällen zum Beispiel Maskenbefreiungs-Atteste ausgestellt oder Impfbefreiungen.

Die Restriktionen begannen damit, dass historisch erstmalig ärztliche Atteste seitens medizinischer Laien unter anderem bei Polizei, Behörden und Gerichten pauschal nicht anerkannt wurden. Das setzte sich fort über systematische mediale  Diffammierungen, über Drohungen mit Approbations-Entzug sowie Anzeigen, Gerichtsverfahren bis hin zu überfallartigen Razzien von Polizeitruppen in  Kampfuniform und mit entsicherten Waffen in Praxen und Privaträumen.

Gerade wenn, wie bei Dr. Andreas Triebel, ein öffentliches politisches Engagement hinzukam, schlug die „Staatsgewalt“ in etlichen Fällen mit brutaler Gewalt zu. Obwohl es sich bei öffentlichen Debattenbeiträgen, Informationen und Meinungsäußerungen um eine Selbstverständlichkeit, ja eine unverzichtbare Notwendigkeit in Demokratien handelt. Ohne mündige Bürger, die sich einmischen, kann eine Demokratie nicht funktionieren — erst recht, wenn sie auch noch über einschlägige Fachkompetenz verfügen. Bei Andreas Triebel war es seine Mitgliedschaft in der 2020 aus Protest gegen einen übergriffigen Staat und seine überzogenen und gefährlichen Maßnahmen gegründeten neuen Basisdemokratischen Partei Deutschlands (dieBasis). Vor allem aber waren es seine Reden bei Demonstrationen, die sich gegen unverhältnismäßige Corona-Maßnahmen und Grundrechtseinschränkungen richteten, in denen er über die medizinischen Hintergründe aufklärte und auf gefährliche Fehlinformationen seitens der Medien und staatlicher Autoritäten hinwies.

Was er dort aus Sicht des Hausarztes und des mündigen Bürgers öffentlich sagte, entsprach nicht nur dem, was Demokratien unter dem unveräußerlichen Recht der freien Meinungsäußerung verstehen, es war obendrein auch inhaltlich vollkommen richtig. Die fachliche Korrektheit der medizinischen Aussagen und Warnungen von Dr. Triebel und vielen anderen kompetenten Kritikern der Maßnahmen bestreitet im Jahr 2023 kaum noch jemand. Die in den Jahren 2020 bis 2022 angestrengten  Gerichtsverfahren gegen unbescholtene Bürger wie Andreas Triebel laufen aber in großer Zahl im Jahr 2023 immer noch. Die Betroffenen sind weiterhin von empfindlichen Strafen bedroht, einige sitzen sogar in Haft.

Dr. Andreas Triebel wurde vor dem Landgericht Bochum vom Vorwurf des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse („Maskenatteste“) frei gesprochen. Die Staatsanwaltschaft hat Revision eingelegt, also ist auch sein Verfahren noch nicht beendet. Die Geschichte von Dr. Triebel fächert an einem Einzelbeispiel noch einmal auf, in welcher Fülle gesellschaftliche, politische, juristische, behördliche und mediale Abgründe und Skandale seit 2020 mit einer angeblichen Pandemie gerechtfertigt werden. Für dieBasis, Stadtverband Bochum, hat Michael Vogt mit Dr. Andreas Triebel darüber gesprochen, wie er die Ereignisse seit 2020 erlebt hat und wie er sie einschätzt.

dieBasis Bochum:
Andreas, wir sitzen hier in den Räumen deiner Praxis, also an einem der Orte des Geschehens. Was ist dir, deinen Kolleginnen und Patienten hier passiert?

Andreas Triebel:
Die sind hier einfach eingedrungen, haben sich hier zu schaffen gemacht und nach einer Zeit hieß es: ‚Ich bin vom Staatsschutz‘. Ich dachte immer, ich als Bürger schütze den Staat – aber er meinte, er schützt den Staat gegen mich.

dieBasis Bochum:
Wie sind sie denn herein gekommen, haben sie geklingelt?

Andreas Triebel:
Nein, so eine Praxis ist ja immer offen, und da sind sie eingedrungen und haben mich angeherrscht, das sei hier eine Durchsuchung. Zwei von ihnen, das waren ganz junge Computerleute, die sind direkt zum Server gestürzt. Ich habe diese Leute erst einmal freundlich empfangen, ich wusste ja nicht, wie das ausartet. Und dass das ganze illegal war und unrechtmäßig, das habe ich nicht sofort verstanden. Ich habe sie also hereingebeten und wir haben uns hier hingesetzt und dann haben sie mir die Durchsuchungsanordnung gezeigt und dann ging das so weiter. Und das insgesamt fünf Mal.

dieBasis Bochum:
Fünf Mal?!

Andreas Triebel:
Ja, nach dem ersten Mal haben sie wohl gesagt, man muss noch mehr finden, und dann hatten sie immer noch nicht genug. Der Richter, den der Staatsanwalt überredet hatte, das zu unterschreiben, muss ja eigentlich wissen, dass das unrechtmäßig ist. Ihm wurde aber gesagt: Wir haben gefunden, der Dr. Triebel hat ohne Untersuchung Atteste ausstellt. Das ist völlig aus der Luft gegriffen, aber das wurde einfach gesagt. Sie haben aber natürlich nichts gefunden und sind dann wieder gekommen, um vielleicht noch etwas zu finden – und das insgesamt fünf Mal.

dieBasis Bochum:
Hatte sich das irgendwie angekündigt vorher?

Andreas Triebel:
Ich wurde beobachtet, bei mir sind sie ums Haus geschlichen, haben beobachtet, wann ich das Haus verlasse. Meine Anwältin habe ich dann gefragt, ob ich das ernst nehmen soll oder ob ich mir da was einbilde, und sie hat dann geschrieben: ‚Das müssen Sie ernst nehmen‘.

dieBasis Bochum:
Und der Vorwurf war dann?

Andreas Triebel:
Ich hätte unrichtige Atteste ausgestellt. Ich habe natürlich nur richtige Atteste ausgestellt, aber dieser Vorwurf war dann die Begründung dafür, Grundrechte zu brechen und Gesetze zu übertreten. Denn die Daten der Patienten zum Beispiel, die sind ja streng geschützt, grundgesetzlich geschützt. Die Intimität und Vertraulichkeit des Gesprächs zwischen Arzt und Patient ist ein Kernbereich des grundrechtlichen Schutzes, da darf niemand eindringen. Sie haben sich aber gewaltsam dessen bemächtigt, sich dieser vertraulichen Dokumente bemächtigt und dabei weder die Patienten noch mich gefragt oder informiert. Und dann haben sie das in die Öffentlichkeit gegeben, das ist ein unerhörter Rechtsbruch! Im Gericht wurde das öffentlich verlesen, die Diagnosen mit Namen, Adressen und allem.

dieBasis Bochum:
Was haben denn deine Anwälte dazu gesagt?

Andreas Triebel:
Die haben natürlich protestiert und darauf hingewiesen, dass das unrechtmäßig ist, haben das auch schriftlich gemacht, kamen damit aber nicht durch. Das ist eine Straftat, dieser Staatsanwalt ist ein Straftäter. Aber er kann einfach weiter machen, ist nicht bestraft worden. Auch der Richter, der die Durchsuchungen angeordnet hat, sitzt weiter im Amtsgericht.

dieBasis Bochum:
Wie ist denn [März 2022] der Stand des Prozesses?

Andreas Triebel:
Der Staatsanwalt hat ungefähr 20 Zeugen [Patienten und Mitarbeiterinnen] benannt, die die Vorwürfe belegen sollten, da meinte er wohl, dass sollte reichen. Es hat aber kein einziger in seinem Sinne ausgesagt. Sie haben ganz frei und offen und selbstbewusst ausgesagt – und da blieb dem Gericht gar nichts anderes übrig als ein Freispruch. Die Staatsanwaltschaft hat Revision eingelegt. Jetzt hatte der Staatsanwalt aber das Verfahren gleich ganz hoch angesiedelt, nicht Amtsgericht sondern gleich Landgericht, mit Presse und so weiter. Er wollte wohl ein Zeichen setzen: Da haben wir einen Arzt, den wir verurteilen können. Das ist nach hinten losgegangen. Damit ist aber die nächste Instanz gleich der Bundesgerichtshof. Das liegt jetzt also dort, der Staatsanwalt hat aber [in seinem Revisionsantrag] nur die Vorwürfe wiederholt. Jetzt kann der BGH meiner Meinung nach entweder sagen, diese Revision hat keine Substanz oder sich den zahlreichen Rechtsfragen zuwenden,  diesich hier ja ergeben.

dieBasis Bochum:
Die Geschichte hat ja für dich außerhalb der juristischen auch noch andere Seiten. Eine davon ist die öffentliche Darstellung. Um erst noch beim Prozess zu bleiben, da gab es ja beispielsweise einen Bericht zum Prozessende im WDR, wo behauptet wird, es habe noch einige Zweifelsfälle gegeben, die nicht Gegenstand des Verfahrens gewesen seien. Was sagst du dazu?

Andreas Triebel:
Da wird ein Randaspekt nach vorne gebracht. In einem Verfahren mit sechs Verhandlungstagen, da kommen viele Details zur Sprache. Aber das scheint mir typisch für den aktuellen Journalismus: Es wird nicht über das Wesentliche des Prozesses gesprochen, sondern irgendein Randaspekt hervorgeholt, in der Hoffnung, dass vielleicht doch noch etwas hängen bleibt. Es war aber noch schlimmer, der WDR hat auch falsch berichtet: ich hätte den Richter unter Druck gesetzt, das stimmt gar  nicht.

dieBasis Bochum:
In diesem WDR-Bericht kam auch noch der Vorwurf, du hättest Werbung gemacht für „Maskenatteste“.

Andreas Triebel:
Dazu muss man den Hintergrund wissen: Es wurde ganz zu Beginn von einem hiesigen SPD-Landtagsabgeordneten behauptet, ein Arzt in Bochum wirbt im Internet damit, dass er Atteste ausstellt ohne Untersuchung. Das traf natürlich nicht zu und war eine üble Nachrede – mit folgendem Hintergrund: Dieser SPD-Landtagsabgeordnete hat eine Freundin, die ist Rektorin an einer Schule in Hagen. Eine Mutter mit zwei Kindern aus dieser Schule war bei mir und ich habe ihnen Maskenbefreiungs-Atteste ausgestellt. Darüber hat sich diese Rektorin geärgert und ihren SPD-Freund aufgefordert, etwas dagegen zu unternehmen. – Das denke ich mir jetzt nicht aus, das steht so in den Akten.

Dieser Herr Rudolph hat dann im Landtag eine Anfrage an die Landesregierung – damals unter Laschet – gerichtet, was sie denn zu tun gedenke gegen den Arzt aus Bochum, der Atteste ohne Untersuchung ausstellt. Damit war die Jagd eröffnet. Am nächsten Tag berichtete der WDR stündlich über diese Anfrage im Landtag, die WAZ hatte eine dicke Schlagzeile und der Staatsanwalt Bachmann gab Interviews dazu, was er gegen diesen Arzt tut. Kurz danach fingen die Razzien gegen mich an

dieBasis Bochum:
Ist im Rahmen des Prozesses auch festgestellt worden, dass dieser Vorwurf, der das ganze ausgelöst hat, nicht stimmt?

Andreas Triebel:
Da gibt es nichts, das war die Erfindung von dem Herrn Rudolph.

dieBasis Bochum:
Welche Folgen hatte all das für deine Praxis, für dich persönlich?

Andreas Triebel:
Das hatte zahlreiche Folgen, die ich gar nicht alle nennen kann. Da gibt es beispielsweise die jahrzehntelangen Beziehungen, zu Patienten. Alle sind nun verunsichtert worden und gerade die alte Leute suchen ja nicht so einfach einen neuen Arzt. Es hängt ja gerade bei diesen älteren Patienten sehr viel ab von der Beziehung zum Arzt. Und dieses Verhältnis war natürlich teilweise gestört. Dann ging die Hetze weiter, die Ärztekammer verlangte plötzlich Einblick in Patientenakten.  Welches Recht hat die Ärztekammer, Patientenunterlagen einzusehen? Null, und das wissen sie auch, dass sie das nicht dürfen. Dann hat sich die Bezirksregierung eingeschaltet, wollte mich austricksen – und hat schließlich ein Berufsverbot ausgesprochen.

dieBasis Bochum:
Was sie aber ohne ein rechtskräftiges Gerichtsurteil gar nicht darf?

Andreas Triebel:
Doch, bei „Gefahr im Verzug“, ich bin ja eine Gefahr für die Patienten, das war die Begründung. Wir sind dann vor Gericht gegangen, um eine Eilentscheidung zu erreichen, das Gericht hat aber nicht reagiert. Dabei war ja klar, dass das zurückgenommen werden muss, es lagen ja gar keine Beweise vor, es gab ja nur Gerüchte und man kann nicht einfach jemandem auf Basis von Gerüchten die Berufserlaubnis entziehen. Das hat es auch noch nie gegeben, aber in „Coronazeiten“ ging das eben.

dieBasis Bochum:
Das Gericht hat also die Entscheidung verzögert?

Andreas Triebel:
Zwei Monate, und das nennt sich dann „Eilentscheidung“. Wenn eine Praxis zwei Monate geschlossen ist – die ist tot, da läuft dann nichts mehr.

dieBasis Bochum:
Wie habt ihr das dann intern gelöst, dass die Praxis weiter lief?

Andreas Triebel:
Ich hatte eine Assistentin, die hat das übernommen, damit das weiter lief.

dieBasis Bochum:
Und die Praxis existiert weiterhin, vielleicht müssen wir das auch mal festhalten.

Andreas Triebel:
Ja, die existiert weiter, es läuft alles wie vorher.

dieBasis Bochum:
Habt ihr denn infolge dieser Vorgänge Patienten verloren?

Andreas Triebel:
Ja, das ist richtig, aber insgesamt nicht, weil nun andere mit großem Vertrauen zu mir kommen, die enttäuscht sind von ihren bisherigen Ärzten.

dieBasis Bochum:
Stichwort „Gefahr im Verzug“: Kommen wir zur medizinischen Seite. Welche Gefahr war denn im Verzug durch das Ausstellen von „Maskenattesten“?

Andreas Triebel:
Für mich bestand die Gefahr für die Patienten im Tragen der Masken: Wenn ein Asthmatiker sowas tragen muss, dann kriegt er einen Asthmaanfall. Er darf das nicht tragen, das muss ich ihm sogar verbieten—ich bin ja verpflichtet, für seine Gesundheit zu sorgen. Es gibt noch andere schwerwiegende Fälle, die gar keine Masken tragen dürfen. So ist das medizinisch und das muss ich den Patienten sagen: Sie schädigen sich.

dieBasis Bochum:
Was können diese Schäden durch das Maske tragen beispielsweise sein?

Andreas Triebel:
Asthmatiker können daran sterben und ein Herzkranker, der trotzdem Maske trägt kann einen Herzanfall bekommen, mit allen Folgen. Er kann auch umkippen, wenn ihm schwindlig wird, dann kann er hart mit dem Kopf aufschlagen und sich schwer verletzen.

dieBasis Bochum:
Und das lösen die Masken wodurch aus?

Andreas Triebel:
Das CO2 in der Atemluft steigt an und es fehlt der Sauerstoff. Das wirkt ganz verschieden, der eine kann das gut aushalten, der andere nicht, die Menschen sind da ganz verschieden. Aber wer krank ist kann das erst recht nicht aushalten.

dieBasis Bochum:
Sagst nur du das oder ist das medizinischer Standard?

Andreas Triebel:
Das ist medizinischer Standard, nur viele Ärzte trauen sich nicht, das auszusprechen, weil sie dann geächtet werden.

dieBasis Bochum:
Vielleicht muss man inzwischen auch so fragen: Wie wäre es denn „vor Corona“ gewesen?

Andreas Triebel:
Vor Corona gab es die Arbeitsschutzrichtlinien. Bei Arbeiten mit starkem Staub oder mit Asbest, dass man da eine halbe Stunde oder so eine Maske aufhat und dann muss man eine Pause machen. Die Arbeiter müssen betriebsärztlich untersucht werden, ob sie überhaupt in der Lage sind, das auszuhalten.

dieBasis Bochum:
Wie war das denn bei deinen Schulkindern, wie lange mussten sie die Maske tragen in der Schule? Und über welche Probleme haben sie geklagt?

Andreas Triebel:
Sie mussten schon morgens im Schulbus die Maske tragen und dann weiter im Unterricht. Sie mussten teilweise von morgens bis abends die Masken tragen – das kann natürlich nicht jedes Kind aushalten. Sie mussten sogar teilweise beim Sport die Masken tragen, das ist wirklich nicht zu fassen. Schäden haben die meisten bekommen, seelische und körperliche Schäden. Die Lehrerverbände haben sich da unverantwortlich verhalten, indem sie das auch noch öffentlich im Fernsehen forciert haben. Da gibt es gesellschaftlich noch sehr viel aufzuarbeiten.

dieBasis Bochum:
Was sind da die wichtigsten oder häufigsten Schäden?

Andreas Triebel:
Das Gehirn arbeitet anders bei Sauerstoffmangel, die Konzentration lässt nach, Kopfschmerzen und Schwindel treten auf – sehr häufig sogar, das Wachstum verlangsamt sich. Ob die Schäden dauerhaft sind, das wissen wir nicht, das sehen wir erst im Laufe der Zeit. Aber dass die Schäden da sind, das ist sonnenklar.

dieBasis Bochum:
„Maskenatteste“ sind ja ein neues, ein „Corona“-Phänomen, aber Atteste, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen zum Beispiel, die gab es ja schon immer. Hat es da jemals bei dir oder deinen Kollegen vergleichbare Probleme und Zweifel an der Korrektheit gegeben?

Andreas Triebel:
Nein, ich kenne solche Probleme überhaupt nicht. Null. Der Staatsanwalt hat versucht, da etwas nachzuweisen anhand des Datums auf den Attesten, aber da war alles korrekt. Arbeitsunfähigkeit wird manchmal rückwirkend bescheinigt, das ist aber auch in Ordnung, man kann ja nicht immer sofort zum Arzt kommen. Es gibt aber immer auch ein Datum der Unterschrift, also arbeitsunfähig ab dann und dann und dazu noch das Datum zur Unterschrift. Bei den Maskenattesten gibt es nur ein Datum, das der Unterschrift. Das wurde dann im Prozess hin und her gewendet, aber das änderte nichts daran, dass alles korrekt war.

dieBasis Bochum:
Nun gab es ja die offizielle Begründung, warum die Masken unbedingt getragen werden mussten, nämlich zum Schutz vor einer Atemwegsinfektion. Stimmt das, können Masken das oder ist das Unsinn?

Andreas Triebel:
Grippe-Epidemien gibt es solange es Menschen gibt, mal intensiver, mal weniger intensiv. Die Epidemien der Jahre 2020 und 2021 hatten eine mittlere Stärke. 2018 hat es eine wesentlich stärkere Grippe-Epidemie gegeben, mit sehr vielen Todesopfern. Masken ändern an diesen Intensitäten nichts, haben das noch nie. Es gab sogar einmal eine Diskussion und Untersuchungen dazu und die WHO hat damals, als sie noch eine selbstständige Organisation war, gesagt: Nein, Masken  empfehlen wir nicht, sie verhindern nicht die Ausbreitung einer Grippe.

dieBasis Bochum:
Seit wann bis du praktizierender Arzt, wieviel Erfahrung hast du da – und gab es jemals Probleme mit Ärztekammer oder Behörden?

Andreas Triebel:
Seit 1982 mache ich das und es hat nie Probleme gegeben, im Gegenteil: ich habe oft eng mit den kommunalen Stellen hier zusammen gearbeitet, Bürgermeister und andere waren meine Patienten.

dieBasis Bochum:
Wie bist du von dann von heute auf morgen zum „gefährlichen Querulanten“ geworden?

Andreas Triebel:
Es ging ja sehr schnell mit den gesundheitsgefährlichen Maßnahmen: die Lockdowns, die Masken, das war ja nicht mehr normal, was sich da abspielte, der Angstlevel stieg immer mehr. Dagegen habe ich mich von Anfang an gewehrt, und da sich das immer mehr steigerte, hat sich auch der Widerstand bei mir immer mehr gesteigert. Und dann bildeten sich die Gruppen, Demonstrationen fanden statt, die Partei dieBasis gründete sich, und da habe ich mich sofort beteiligt. Das war natürlich letztendlich der entscheidende Grund, warum ich so in den Fokus geriet.

dieBasis Bochum:
Lässt sich beobachten, dass Kolleginnen und Kollegen, die auch Maskenatteste ausgestellt haben, aber öffentlich nicht so präsent waren, eher in Ruhe gelassen wurden?

Andreas Triebel:
Es waren ja zu Beginn sehr viele Ärzte, die Atteste ausgestellt haben, die das dann aber oft nicht mehr gemacht haben, weil sie Angst kriegten. Es blieben nur recht wenige übrig, zu denen ich gehörte. Die sind nicht alle öffentlich aufgetreten, wurden aber auch verfolgt, in Leverkusen zum Beispiel sitzt ein Kollege im Gefängnis. Prozessiert wird im ganzen Bundesgebiet gegen Ärzte, die Gerichte machen da mit auf der Regierungschiene, wir kriegen das ja gar nicht alles mit, nicht einmal über die alternativen Medien. Ich muss inzwischen grinsen, wenn sie im Fernsehen wieder Bilder zeigen darüber, wie schlimm es bei Lukaschenko oder Putin oder anderswo ist.

dieBasis Bochum:
Wie kann es denn insgesamt sein, dass so viele deiner ärztlichen Kolleginnen und Kollegen allgemeinmedizinisches Standardwissen, z.B. zu Infektionskrankheiten, im Zuge der „Pandemie“ offenbar vergessen haben?

Andreas Triebel:
Da muss man unterscheiden: Teilweise folgen sie einfach blind dem, was die Regierung vorschreibt und dann gibt es viele Ärzte, die einfach den Mund gehalten haben. Sie wussten ja, was ihnen passiert, sie wollten nicht, dass plötzlich sieben bewaffnete Polizisten bei ihnen in der Praxis stehen. Das hat sich ja schnell herumgesprochen, was Ärzten passiert, die den Mund aufmachen.